Selbstfürsorge für Muslime – 5 Wege, dir jetzt mit dem Islam Gutes zu tun

Selbstfürsorge Islam

Du entscheidest!

Ob du Zeit hast, für dich zu sorgen. Oder nicht.

Wenn es dir wichtig ist, dir Gutes zu tun, dann findest du Zeit. Und Wege. Und noch viel mehr.

Wenn nicht, dann findest du Ausreden. Und Gründe, warum das überhaupt. gar. nicht. geht! Jedenfalls nicht heute. Eher schon morgen oder übermorgen. Oder übernie!

Dann hetzt und weinst und träumst du dich hastig in den Tod. Der keine Eile hat. Sondern geduldig wartet. Auf dich und dein Erwachen. Und das Leben. Da in dir drin.

Kleiner Einsatz – große Wirkung

Doch, keine Sorge. Du kriegst das schon hin. Denn ich habe eine gute Nachricht für dich:

Selbstfürsorge muss nicht viel Zeit beanspruchen!

Kleine Selfcare-Snacks reichen. Um viel zu bewirken. Für dich und andere. Für dein Leben im Diesseits und dein Schicksal im Jenseits.

Und das Beste daran:

Alles, was du brauchst, um gut für dich zu sorgen, ist schon da!

Nicht suchen – nur finden!

Du musst nirgendwo hingehen. Nichts kaufen. Und auch nichts aufwändig vorbereiten.

Denn Allah hat alles schon für dich vorbereitet. In dir drin. In deinem Herzen. Im Islam!

Denn Er sagt im Quran:

Heute habe ich Eure Religion für euch vollendet und meine Gnade an euch erfüllt. Und es ist mein Wille, dass der Islam euer Glaube ist. (Sura 5:3)

Das Geschenk des Barmherzigen annehmen

Allah, der Allerbarmer, hat dir den Islam geschenkt, alhamdullilah. Eine vollendete Religion, in der nichts fehlt. In der alles enthalten ist, was du brauchst. Damit es dir gut geht. In diesem Leben wie im nächsten. Dir und den Geschöpfen um dich herum.

Es liegt an dir, dieses Geschenk, in das Allah seine ganze Gnade hinein gelegt hat, anzunehmen, es zu öffnen und sorgsam damit umzugehen.

Wie?

Indem du Allahs Willen erfüllst. Und den Islam lebst. Und barmherzig bist. Anderen gegenüber. Aber auch und zuerst dir selbst gegenüber!

Sich selbst barmherzig sein

Denn auch du selbst bist ein Geschöpf Allahs. Zerbrechlich. Bedürftig. Und abhängig.

Mit einem Körper, der krank werden kann. Mit einer Seele, die sich verirren kann. Mit einem Herzen, das vor Kummer verkümmern kann. Und einem Verstand, der verloren gehen kann.

Allah hat dir all dies anvertraut! Und du bist diejenige, die dafür verantwortlich ist. Du wirst danach gefragt werden. Nach deiner Zeit. Deiner Gesundheit. Deinem Leben.

Und was du damit gemacht hast!

Wie du dir Gutes tun kannst

Deshalb, lass den Tod warten! Aber nicht dein Leben. Pack die Ausreden weg. Und die Möglichkeiten an!

Hier sind sie:

Still sein und nachdenken

Nachdenken ist etwas, was viele von uns sich abgewöhnt haben. Weil das Handy immer greifbar ist. Und mit ihm die Gedanken anderer Leute. Die wir konsumieren. Wisch, wisch. Und weg. Das macht Spaß. Und wenig Mühe.

Aber – es übertönt die Stille. Die der Nacht. Und die in dir drin. Die dir was erzählen will. Über dein Leben. Und dein Sterben. Und dich selbst, da zwischendrin.

Versuch doch mal, ihr zuzuhören. Sei ganz ruhig. In deiner Höhle. Wo immer die auch ist (Im Garten? Im Bett? Oder unten am See?). Und blicke zu den Sternen hin. Zu dir selber. Oder in das Buch Allahs.

Und lies die Zeichen, die da sind! Und auf dich warten. Auf deinen Blick. Und dein Verstehen.

Siehe, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel von Nacht und Tag sind wahrlich Zeichen für die Verständigen. Die da Allahs gedenken im Stehen und im Sitzen und Liegen und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: Unser Herr, du hast all dies nicht umsonst erschaffen. Preis sei Dir! Schütze uns vor der Feuerspein. (Sura 3:190-191)

Den Quran lesen

Es gibt ein Buch, das die Antwort auf all deine Fragen hat. Dass jedes Dunkel erleuchten und jeden Schmerz lindern kann. Ein Buch, das dich nie im Stich lassen und immer für dich da sein wird. Ein Buch, das niemals zu Ende geht. Ein Buch, das dich kennt. Weil ER dich kennt. Er, der es hinab gesandt hat.

Dies ist ein Buch, das wir zu dir hinab gesandt haben, damit du die Menschen aus den Finsternissen zum Lichte führst, auf den Weg des Mächtigen, des Preiswürdigen.

Sura 14:1

Lies dieses Buch. Den Quran. Und sei dir sicher, du wirst finden, was du brauchst. Und was dir gut tut!

Einige Beispiele?

  • Wenn dir ein großes Leid widerfahren ist, dann lies über die schöne Geduld in Sura Yusuf. Und du wirst wieder Hoffnung schöpfen.
  • Wenn du einsam bist, dann lies:

„Wenn meine Diener dich nach mir fragen: Ich bin nahe.“

  • Und wenn du glaubst, dass niemand dich und deine Tränen sieht, dann lies:

„Siehst du nicht die Vögel über dir? Sie breiten ihre Flügel aus. Und ziehen sie ein. Niemand hält sie – außer dem Allerbarmer. Er hat ja alles im Blick.“ (Sura 67:19)

Lies den Quran und erlebe, wie dein Herz zur Ruhe kommt, deine Augen überfließen und deine Haut erschauert. Vor Liebe. Und vor Freude. Darüber, dass Er da ist. Er, der alles hält und alles im Blick hat. Auch dich!

Das Gebet verrichten

Weißt du, was der Gesandte Allahs, saws, zu Bilal, r.a., zu sagen pflegte, wenn ihn etwas beschäftigte? Er sagte:

Oh Bilal, rufe zum Gebet, damit es uns Erleichterung bringt!

(Sunan Abu Dawud, Hadith Nr.4985)

Wenn du dich also danach sehnst, dem Hin und Her des Alltags für einen Augenblick zu entkommen, dann bete.

Spüre, wie die die Sorgen des Diesseits kleiner werden und ihre Macht über dich verlieren. Weil du eintauchst in eine andere Welt. In der es nur dich gibt. Und deinen Schöpfer. Zu dem du sprichst. Den du bittest. Und Der dir alles gewährt, was du brauchst. Zuflucht. Frieden. Und Vergebung.

Nutze dieses innige Zwiegespräch mit Allah, um dich zu stärken. Dich zu entspannen. Und dich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Dein Herz. Und seine Liebe zu Allah.

Dann kann der Alltag dir nichts mehr anhaben!

Von Allah erbitten

Kennst du diese Waffe, die siegt, ohne zu kämpfen? Die gewinnt, ohne zu verletzen? Die Waffe, die niemandem Leid zufügt. Und jedem helfen kann. Der Iman in seinem Herzen trägt.

Es ist die Waffe des Gläubigen – das Bittgebet (Dua).

Ibn Al-Qayyim sagte über sie:

Dua ist eines der besten Heilmittel und der Feind aller Krankheiten und Leiden. Es bekämpft und heilt sie, verhindert ihr Auftreten und bezwingt oder verringert sie, wenn sie aufgetreten sind. Es ist die Waffe und das Schutzschild des Gläubigen.

(Ad-Da´wa ad-Dawa, S.41 in: Yasir Qadhi: Die Waffe des Gläubigen, S.62)

Was auch immer dich trifft:

Sei es, dass du Schmerzen hast oder dass du traurig bist. Sei es, dass du Hunger leidest. Sei es, dass du einsam bist oder voller Angst. Verliere nicht den Mut. Denn du kannst etwas für dich tun. Immer!

Bitte Allah! Um Hilfe, um Essen, um Schutz. Was auch immer du brauchst. Vertraue darauf, dass Er dich hört. Und dir gibt, was gut für dich ist.

Und euer Herr sprach: Bittet mich; Ich will eure Bitte erhören. (40:60)

Allahs gedenken – Dhikr

Alhamdullilah!

Das Gedenken Allahs ist einfach. Du kannst es immer und (fast) überall verrichten. Und auf diese Weise gut für dich sorgen.

Denn es stärkt deine Beziehung zu Allah und dein Vertrauen in Ihn. Wenn du dich immer wieder an Allah erinnerst, wird dir bewusst, dass dein ganzes Leben in seiner Hand liegt.

Wo immer du auch bist. Vom Morgen bis zum Abend. Und auch im Dunkel der Nacht.

Darum:

Beginne und beende deine Tage mit der besten aller Taten! Mit dem Gedenken Allahs. Über das der Gesandte Allahs, saws, sagte:

Soll ich euch nicht über die beste der Taten informieren, die reinste bei eurem Herrn, die eure Stufen am meisten erhöht […]? Sie sagten: „Doch.“ Er sagte: Das Gedenken Allahs, des Erhabenen. (Tirmidi 5/459)

So wirst du Ihm immer nahe sein. Und Er wird dir nahe sein! Und besser kannst du nicht für dich sorgen!

Denn der Gesandte Allahs, saws, sagte:

Allah sagt: Ich bin mit dem Gedenken meines Dieners an Mich. Und Ich bin mit ihm, wenn er Meiner gedenkt […].

(Buchary 8/171 und Muslim 4/2061)

Dankbar sein

Du bist heute Morgen erwacht. Alhamdullilah. Während ein anderer Mensch in diesem Augenblick vielleicht seinen letzten Atemzug getan hat. Ist das nicht ein Grund, um dankbar zu sein?

Du kannst heute die Vögel singen hören. Die Sonne auf deiner Haut spüren. Ein Gebet verrichten. Dein Kind streicheln. Jemanden um Vergebung bitten. Den Duft eines Veilchens genießen. An einem glucksenden Bach entlang spazieren. Allahs gedenken. Und noch viel mehr.

Nimm das wahr. Und nimm es nicht für selbstverständlich. Dass du so reich beschenkt wirst. Auch heute wieder. Von Ihm, dem Schenkenden. Dessen Gaben du niemals zählen könntest.

Sag Danke. Oh Allah. Alhamdullilah!

Lächle. Und freue dich. Weil Dankbarkeit glücklich macht. Und weil Allah dir noch mehr geben wird, wenn du Ihm dankbar bist.

Wahrlich, wenn ihr dankbar seid, will ich euch noch mehr geben. Seid ihr jedoch undankbar, so ist meine Strafe gewiss streng.

Sura 14:7

In diesem Sinne:

Tu dir Gutes, indem du Gutes tust. Denke nach über dich und dein Leben und die Zeichen Allahs. Lies den Quran, verrichte das Gebet, wende dich mit all deinen Bitten an Allah, erinnere dich Seiner ständig und übe dich in Dankbarkeit.

Und vor allem, spüre, wie wohltuend es ist, für dich selbst zu sorgen.

Mit dem Islam. Der die beste Selbstfürsorge ist. Alhamdullilah.

Zum Weiterlesen:

Yasir Qadhi: Die Waffe des Gläubigen. Der Stellenwert und die Etikette des Dua im Islam, 2. Auflage, Düsseldorf: IB Verlag, 2011

https://german.mercola.com/sites/articles/archive/2019/05/30/dankbarkeit-ausdruecken.aspx

http://islam-pedia.de/index.php?title=Dankbarkeit

Ein Kommentar bei „Selbstfürsorge für Muslime – 5 Wege, dir jetzt mit dem Islam Gutes zu tun“

  1. […] Gut zu mir selber sein? Etwas dafür tun, dass es mir besser geht? Unmöglich. Jeder Ansatz von Selbstmitgefühl wurde vor zwei Wochen auf der Intensivstation beendet. Mein ganzer Alltag, mein ganzes Sein ist in sich zusammengestürzt. Nichts ist mehr wie es war. Meine Trauer ist größer als meine Kraft. Hat mich unter sich begraben. Meine Seele ist düster. Ich habe einfach kein Licht mehr. Keinen Halt. Keinen Mut. […]

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