Die Menschen schlafen und wenn sie sterben, erwachen sie.
Du hast so viel zu tun. Und so wenig Zeit. Nicht wahr? Du hetzt durch deine Tage. Die Wochen. Und dein Leben. Bist immer außer Atem. Und nie so richtig da.
Weil du träumst. So wie ich.
Mit offenen Augen. Und hungrigem Herzen.
Wie es wäre
Du träumst davon, wie es wäre, morgens aufzuwachen. Und dich einfach zu freuen. Über den neuen Tag. Das Strahlen der Sonne. Und das Gurren der Tauben auf dem Dach.
Du träumst davon, wie schön es wäre, wenn es schön wäre. So wie früher. Oder noch nie.
Du träumst davon, eine andere zu sein. Eine andere zu werden. Eine, die morgens schon dankbar ist. Dafür, dass sie am Leben ist.
Aber – mehr als träumen, das schaffst du nicht. Warum? Das weißt du selber nicht. Du weißt nur, dass das bei den meisten so ist.
Was du gern würdest
Es tut dir weh, ja. Das es ist, wie es ist. Dass du nur so halb lebendig bist.
Du würdest gern fliegen. Weit. Ganz weit. Bis zum Meer und den Sternen und wieder zurück. Mit deiner Seele, die ganz und gar flügellahm ist.
Du würdest gern lieben. Tief. Ganz tief. Durch die Nacht und den Tag und wieder zurück. Mit deinem Herzen, das viel zu vorsichtig ist.
Du würdest gern leben. Jetzt. Und für immer. Für Allah und alles, was bei Ihm ist. Mit deinem Glauben, der schwach und verletzlich ist.
Aber, du tust es nicht.
Wie es ist
Ganz in der Frühe wachst du auf. Aus deinem liebsten Lieblingstraum. Ein Vogel singt. Ein Lied für dich. Die du der Nacht entkommen bist.
Nun bist du wach. Und ganz allein. So ohne Traum. Im Morgenlicht.
Mit dir selbst. Und deiner Seele. Die lahme Flügel hat. Mit dir selbst. Und deinem Herzen. Das keinen Mut mehr wagt. Mit dir selbst und deinem Leben. Das keine Richtung hat.
Da stehst du auf. Und machst und tust. Trotz der Tränen im Gesicht. Die still sind. Und ganz salzig.
Wie ein Meer. Nur ohne Gischt.
Wohin du gehst
Du gehst weiter. Immer weiter. Ohne Flügel. Ohne Mut. Und ohne ein Wohin.
Bis du ankommst.
Bei ihm.
Bei ihm, der lange schon wartet. Auf dich. Und das Leben. Da in dir drin.
Erwachen…
Darum mein Ratschlag:
Wach auf! Und lebe deinen Traum. Sei die, die du gern wärst. Mach das, was du gern würdest. Sorge dafür, dass es schön ist. Für dich. Und für andere.
Lass deine Seele fliegen. Liebe. Und lebe.
Für Ihn.
Bevor der Tod dich weckt.
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