Du hast etwas getan. Was du nicht tun solltest. Als Frau!
Wenn es nach ihnen geht.
Du hast das Wort ergriffen. Die Chance und den Stift. Ein Blatt Papier. Eine Tastatur.
Du hast etwas gesagt oder geschrieben. Weil es dir wichtig ist. Oder weil es für eine andere wichtig ist. Oder für euch beide.
Vielleicht sogar für viele.
Das Schweigen brechen – für Frauen tabu?
Du hast das Schweigen gebrochen. Dein Schweigen. Und das von anderen.
Du hast Stellung bezogen. Als Mensch. Als Frau. Als Gläubige.
Und dann Prügel.
Wortreich. Und Erbarmungslos.
Von denen, die dir deine Stimme, dein Sprechen und dein Schreiben nicht zugestehen wollen. Aber selbst umso lauter sprechen.
Über dich. Deine Rolle. Deine Stellung. Und das Schweigen, das sie dir verordnen wollen.
Vielstimmig statt einstimmig überstimmt
Mag sein, dass dein Sprechen manchmal irrt. Allah möge dir vergeben. Uns allen.
Aber, wer es dir gänzlich verbietet, der irrt ebenso. Denn wir brauchen dich. Dich selbst. Dein Sprechen. Dein Schreiben. Deinen Blick auf die Welt.
Weil du ein Teil unserer Ummah bist. Die aus gläubigen Männern und aus gläubigen Frauen besteht! Die einer des anderen Beschützer sein sollten!
Und nicht einer des anderen Feind!
Miteinander sprechen – einander kennen lernen
Wir brauchen deine Erfahrungen. Deine Einsichten. Deine Vorschläge. Ebenso wie die unserer Brüder im Islam.
Wir müssen wissen, was dich bewegt, was dir fehlt, was du denkst und fühlst und wonach du dich sehnst.
Wir müssen wissen, worunter du leidest und wofür du dich begeisterst.
Wie müssen wissen, wer du bist. Und wer wir sind. Und wer wir zusammen sind.
Oh ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem männlichen und einem weiblichen Wesen und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennen lernt. Doch der vor Allah am meisten geehrte ist der Gottesfürchtigste von euch! Allah ist fürwahr wissend, kundig.
Sura 49:13
Gemeinsam stark werden!
Wir brauchen dich. Damit wir gemeinsam das sein und werden können, wofür Allah uns bestimmt hat:
Geehrte Diener und Dienerinnen Allahs. Starke Gläubige. Starke Geschwister. Starke Vorbilder!
Und eine starke Gemeinschaft!
Nach dem Wohlgefallen des Barmherzigen streben
Darum:
Strebe nicht nach dem Wohlgefallen jener, deren Worte hart und unbarmherzig wie Peitschenhiebe und deren „Ermahnungen“ zerstörerisch wie ein feindlicher Angriff sind!
Sondern strebe nach dem Wohlgefallen Desjenigen, dessen Worte voller Schönheit, Weisheit und Barmherzigkeit sind.
Strebe nach dem Wohlgefallen Desjenigen, dessen Ermahnung deine Haut erschauern und dein Herz erbeben lässt.
Die Forderungen des Dankbaren erfüllen
Versuche nicht die Erwartungen jener zu erfüllen, die jeden deiner Fehler zum Anlass nehmen, dich bloß zu stellen und zu beschimpfen.
Sondern erfülle die Forderungen Desjenigen, der bereit ist, dir alle deine Fehler zu vergeben. Wenn du Ihn darum bittest. Und seien sie noch so groß!
Bemühe dich nicht um die Zufriedenheit deiner Kritiker. Denn sie werden nie zufrieden sein.
So sagte Imam Schafii:
Ich lachte, da sagten sie: Schämst du dich nicht? Ich weinte, da sagten sie: Willst du nicht lächeln? Ich lächelte, da sagten sie: Das ist nur aufgesetzt. Ich runzelte die Stirn, da sagten sie: Nun hat er offenbart, was er verheimlichte. Ich schwieg, da sagten sie: Er hat eine Sprachschwäche. Ich sprach, da sagten sie: Er redet zuviel. […]
Imam Ash-Shafi´i
Sondern bemühe dich um die Zufriedenheit Desjenigen, der jede deiner guten Taten anerkennt. Und sei sie auch noch so klein!
Die Liebe des Liebevollen erlangen
Erstrebe nur die Liebe des Liebevollen, des Dankbaren, des Reue Annehmenden. Und nähere dich Ihm durch freiwillige gute Taten.
Denn wenn Er einen Diener liebt, dann ist Er
[…] sein Hören, mit dem er hört. Sein Sehen, mit dem er sieht. Seine Hand, mit der zupackt. Sein Fuß mit dem er schreitet […]
Sahih Buchary, Hadith-Nr. 6502
und dann…
Sprich. Schreib. Teile dich mit.
Oder schweige.
Für Ihn.
Was liegt dir am Herzen? Worüber würdest du gern sprechen? Sei mutig und teile es mit mir und anderen! Damit wir gemeinsam daraus lernen können.
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